Hast du schon mal vor einer Entscheidung gestanden, die weitreichende Konsequenzen hatte für dich persönlich oder für dein Business? Und warst du dabei emotional belastet? Emotionen können gute Entscheidungen massiv torpedieren.
Emotionen vernebeln den Blick für gute Entscheidungen
Wenn du zornig bist, solltest du möglichst gar keine Entscheidung treffen. Du würdest vermutlich das Kind mit dem Bade ausschütten.
Wenn du ängstlich bist, zögerst du zu lange.
Wenn du unsicher bist, weißt du nicht, welche Ressourcen dir zur Verfügung stehen oder wer dich unterstützen könnte.
Und wenn du vor Freude juchzt, ist das auch keine besonders stabile Grundlage für gute Entscheidungen. Dein Überschwang könnte dich verleiten, zu weit zu gehen.
Und so weiter.
Gefühlswallungen und die Refraktärphase
Wenn ein starkes Gefühl auftaucht, entsteht eine kurze Phase, in der die Wahrnehmung eingeschränkt ist. Man nennt das die „Refraktärphase“. Sie ist ein bisschen wie der „Tunnelblick“, der bei starkem Stress entsteht.
Das aktuelle Gefühl überdeckt fast alles andere. In diesem Moment solltest du am besten gar nichts entscheiden. Du kannst keine „vernünftige“ Beurteilung der Situation vornehmen. Und schon gar keine guten Entscheidungen treffen.
Die Refraktärphase dauert mindestens ein paar Sekunden bis einige Minuten. In sehr emotionalen Situationen kann sie sogar einige Stunden anhalten. Erst dann öffnet sich der Blick wieder.
Also lass dir Zeit, wenn du gute Entscheidungen treffen willst!
Gedankenkreisel bremsen deine Vorwärtsenergie
Für- und Wider-Stimmen in deinem Kopf machen es unmöglich, einen klaren Standpunkt zu finden. Das kann sich quälend lange hinziehen, je nachdem, was für ein Typ du bist.
Dann ist es wichtig, Entscheidungen in größeren Zusammenhängen und mit sämtlichen Auswirkungen zu betrachten. Denn nur dann können es gute Entscheidungen werden.
Es geht nicht darum, dass du dir mehr Zeit nimmst, sondern dass du deine Optionen SPÜRST. Gedankenkreisel schneiden dich nämlich von deinem Körpergefühl ab.
Probier mal Folgendes aus
Wenn du gerade vor einer Entscheidung stehst und sehr emotional bist, dann erlaube dir bewusst, erst morgen oder übermorgen zu entscheiden. Nimm dir mehr Zeit, als du’s üblicherweise tun würdest. Beobachte dabei, wie sich deine Gefühle im Lauf der Tage verändern. Ich bin z. B. jemand, die sehr schnell entscheidet und handelt. Das habe ich oft schon recht teuer bezahlt.
Wenn du eher jemand bist, der in Gedankenkreiseln gefangen ist, dann versetze dich doch mal gedanklich in die verschiedenen Optionen. Stell sie dir vor, du hättest jeweils schon so entschieden. Und nun spüre ganz genau und in aller Ruhe, wie sich das anfühlt. Beziehe deinen ganzen Körper ein. Manchmal kann man so schon spüren, was das Richtige ist.
Manchmal brauchst du für gute Entscheidungen einen Blick von außen
Deine Reaktionen und auch deine Entscheidungen entstehen aus tiefen Gewohnheiten. Ganz so leicht kommst du da nicht raus. Wenn du ein Werkzeug hast, das dir einen Blick von außen ermöglicht, kann dir das Klarheit bringen. Eine systemische Aufstellung z. B. ist so ein Werkzeug.
In einer Aufstellung kannst du deine verschiedenen Optionen „ausbreiten“ und unmittelbar spüren, wie sie sich anfühlen. Du kannst auch verschiedene Aspekte einbeziehen und dir darüber Klarheit verschaffen, wie sie sich auswirken.
Das ist hilfreich, um hinterher das Gefühl zu haben, gute Entscheidungen getroffen zu haben, die du später nicht bereuen wirst.
Wenn du mehr über ethische Entscheidungen lesen willst, dann schau auch mal hier…
Hanne Demel
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