Ohne Betonung kein emotionales Verstehen
Im Coaching entscheidet deine Stimme und die Betonung, ob und wie genau dich dein Coaching-Kunde versteht. Nimm mal als Beispiel diesen Satz:
„Was hast du getan“ (bewusst ohne Satzzeichen)
• Nun betone ihn mal so, dass die Stimme am Ende abfällt,
• lass die Stimme am Ende ansteigen,
• sprich ihn ganz leise,
• und jetzt mal richtig laut.
Verstehst du?
Deine Betonung sagt, was du wirklich meinst. Du kannst eine Aussage machen und sie wie eine Frage klingen lassen. Du kannst auch eine Frage stellen und sie wie eine Aussage klingen lassen.
Schichtmodell oder Zwiebelmodell der Persönlichkeit
Gehen wir davon aus, dass jeder Mensch aus vielen „Facetten“ oder „Schichten“ besteht. Es gibt ganz „alte“ Strukturen: das sind Gefühle und Reaktionsmuster, die in der frühen Kindheit erlebt und gespeichert wurden. Und es gibt „jüngere“ Strukturen, das sind Reaktionsmuster, die in späteren Jahren dazugekommen sind.
Du brauchst den richtigen Zugang
Je nachdem, um was es im Coaching geht, brauchst du bzw. der Coachee Zugang zu verschieden Strukturen oder Seiten in der Persönlichkeit, die alle unterschiedlich „alt“ sind. Nun, wie bekommst du am besten Zugang zu den verschiedenen Seiten? Mit deiner Betonung!
Du kannst jede einzelne Seite mit jeweils einer anderen Betonung ansprechen und diese unterschiedlichen Betonungen beibehalten, wenn du diese Seite erneut ansprechen willst. Das Unterbewusstsein deines Coachee wird dich dann sofort verstehen und wissen, „wen“ du gerade meinst. Auch wenn du diese Seite nicht erneut benennst.
Wenn du in tiefere Schichten des Bewusstseins eintauchen willst, solltest du außerdem sanfter und leiser klingen. Schichten, die in der frühen Kindheit entstanden sind, musst du sehr vorsichtig ansprechen. Du sprichst dann mit dem „Kind im Inneren“. Das erschrickt, wenn du zu laut bist und es verschließt den Zugang.
Und wenn du das Bewusstsein dann wieder in Richtung hier und heute lenken willst…
… kannst du lauter werden, um die Alltagsebene zu aktivieren und die tiefen Schichten wieder zu schließen.
Beobachte einfach mal, welche Wirkung deine Stimmlage bei anderen erzeugt. Vor allem beobachte dich auch, welche Stimmlage und Betonung du bei den verschiedenen Menschen, mit denen du sprichst, wählst.
Wenn du mit einem Baby oder einem Kleinkind sprichst, klingt deine Stimme unwillkürlich höher, leiser und sanfter. Sie bekommt weniger Volumen, damit das Baby sich angesprochen fühlt und nicht erschrickt.
Wenn du dich in einem Raum voller Erwachsener deutlich bemerkbar machen oder dich durchsetzen willst, solltest du deine Stimme aber laut und so tief wie möglich klingen lassen.
Beobachte dich selbst
Nimm dir die nächste Zeit doch einfach mal vor, den Klang deiner Stimme und deine Betonung zu beobachten. Und beobachte auch andere. Was hörst du heraus?
Und wenn du Lust hast, schreibe mir eine Mail und erzähle mir, was dir aufgefallen ist. Wenn du Fragen hast, nur raus damit. Ich antworte dir. Versprochen.
Wenn du tiefer ins Coaching eintauchen willst, dann schau dir „Emotionales Management – die Coachingausbildung!“ an.
Hanne Demel
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