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Wie du Blockaden
lösen kannst

Um Blockaden zu lösen braucht es vor allem eines

Im systemischen Coaching zielt dein Handeln als Coach darauf ab, zu integrieren. Dazu solltest du immer nach der guten Absicht suchen, die in allem Handeln steckt. Nur dann kannst du Blockaden lösen helfen, über die dein Coachee klagt.

In einem Coaching solltest du sofort hellhörig werden, wenn dein Coachee etwas „loswerden“ will, das ihn stört, blockiert oder behindert. Es ist verständlich, dass der Coachee glaubt, dass er ein Problem so lösen könnte.

Er wünscht sich, eine ihm unangenehme Eigenschaft zu verlieren oder dass sich etwas einfach auflöst. Doch Eigenschaften in der Persönlichkeit sind wie alle psychischen Strukturen genauso wie Körperteile. Sie lassen sich nicht so einfach abschneiden. Eine Blockade löst du nicht, indem du das Störende abschneidest. Denn dabei übersiehst du die gute Absicht, die hinter jedem Verhalten steckt. Und in ihr steckt unglaublich viel Power.

Zuerst musst du die innere Struktur verstehen, um eine Blockade zu lösen

In den tiefen Schichten der Persönlichkeit gehört alles zusammen und bildet eine Einheit. Und diese Einheit ist streng logisch. Nichts ist wirklich irrational. Mit diesem Blickwinkel beginnst du sofort nach der guten Absicht im System zu suchen, wenn es um eine Blockade geht.

Nimm zum Beispiel jemand, der dir erzählt, dass die Leute in seiner Umgebung sich seiner Meinung nach nicht richtig verhalten und er sie häufig nicht verstehen kann. Das ärgert ihn und er kommt mit anderen deshalb nur schwer klar. Er fühlt sich oft wütend oder beleidigt und möchte dieses Gefühl gern loswerden. Das schafft er aber nicht.

Um Blockaden zu lösen musst du dich auf die Suche machen

Wenn dein Coachee Gefühle verändern will, ist es wichtig für ihn zu verstehen, woher seine Wut stammt.

Dein Coaching-Ohr hört bereits, dass dein Coachee alles daran setzt, dass andere sich so verhalten, wie er es für richtig hält. Du siehst seine Kontrollsucht. Du gehst allerdings nicht in die negative Sicht. Stattdessen suchst du nach der guten Absicht, die dahinter steckt. Entsprechend stellst du deine Fragen.

Schließlich erfährst du, dass die Mutter deines Coachee depressiv war. Er konnte sie emotional nicht greifen. Sie fühlte sich für ihn oft an, als wäre sie gar nicht anwesend.

Ein Kind entwickelt das passende Verhaltensmuster

Er passte auf die depressive Mutter auf und sorgte dafür, dass sie emotional bei ihm blieb. Das gelang ihm am besten, wenn er ihr Verhalten kontrollierte. Er verhielt sich wütend oder fordernd. Legte sich Launen zu, die die Mutter zwangen, nach ihm zu schauen. Durch die Reaktionen der Mutter versicherte er sich, dass sie da war. So wurde seine Welt stabiler und er gewann Sicherheit.

Das kontrollierende Verhalten, das heute andere Menschen vor den Kopf stößt, diente einst dazu, den Kontakt zur Mutter zu behalten. Wenn sie auf ihn reagierte, wusste er sie – und damit auch sich – in Sicherheit. Schon ein kleines Kind spürt genau die unterschwellige Suizidalität von depressiven Menschen.

Was brauchst du, um die Blockade zu lösen

Sobald du die Verzweiflung erkennst, die hinter dem Verhalten steckt, aktivierst du dein Mitgefühl. Ein Verhalten, das aus einer solch tiefen Motivation stammt, kann niemand einfach „loswerden“. Du erkennst die Motivation des Verhaltens. Vor allem erkennst du die Liebe, die darin steckt. Denn das Kind ist mit der Mutter in Liebe verbunden.

Erst wenn du diese innere Struktur erkennst, kannst du nach Lösungen suchen. Mit Geduld und Mitgefühl.

Deine Aufgabe als Coach ist es also, für jeden Coachee echtes Mitgefühl zu entwickeln. Du solltest sorgfältig die zugrunde liegende Logik hinter einem Verhalten verstehen und wertschätzend aufdecken. Dazu darfst du nie verurteilen.

Sobald du das Verhalten verstanden hast, kannst du deinem Coachee erklären, weshalb andere Menschen heute abweisend auf ihn reagieren. Du kannst ihm deutlich machen, dass sein Verhaltensmuster sich gar nicht auf die aktuelle Situation bezieht. Du kannst ihm zeigen, dass sein Wunsch nach Kontrolle und die daraus folgende Wut der letzte Ausdruck einer tiefen Liebe ist.

Wie du nun eine Blockade löst und Gefühle veränderst

Erst jetzt lässt sich ein Gefühl „auflösen“, indem du es für deinen Coachee „in eine neue Form gießt“. Die Liebe, die in dem „alten“ Gefühl und Verhalten verborgen war, bekommt einen neuen Ausdruck. So darf die Liebe weiter lebendig sein. Sie braucht nur eine neue Möglichkeit, sich auszudrücken.

So geht systemisches Denken. Es hilft, andere zu verstehen und ihnen zu helfen, sich selber besser zu verstehen. Im systemischen Coaching sollte dir diese Art zu denken in Fleisch und Blut übergehen.

Diese Art zu denken behandeln wir sehr ausführlich in „Emotionales Management – die Coachingausbildung!“. Hier lernst du, wie du die Liebe erkennst und wie du sie für deine Klienten „befreien“ kannst.

 Hanne Demel

Hanne Demel

Hanne Demel arbeitet seit 28 Jahren psychotherapeutisch und als Coach für Unternehmer. Ihr Schwerpunkt sind emotionale Themen. Sie lebt in Zell bei Würzburg.

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