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Was du tun kannst, wenn du
deinen Kopf frei bekommen willst

Wenn du deinen vollgestopften Kopf wieder frei bekommen und quälende Gedanken loswerden willst…

… dann helfen dir die „Vier edlen Wahrheiten“ aus der buddhistischen Ethik!

Heute ist mir alles zu viel. Mein Kopf platzt fast und ich überlege, wie ich ihn wieder frei bekomme.

Wehmütig denke ich an diese Tage, an denen ich gefühlt alles im Griff habe. Wenn’s wie am Schnürchen läuft. Wenn ich mich abends zufrieden in meinem Stuhl zurücklehne, nachdem ich den letzten Punkt meiner ToDo-Liste abgehakt habe. Während ich leise vor mich hin lächle. Alles gut geplant habe und keine unvorhergesehenen Zwischenfälle passiert sind. Wenn rundum alles in Butter ist.

Tja, wenn’s von solchen Tagen doch mehr gäbe!

Heute höre ich meinen Posteingang förmlich nach Bearbeitung schreien.

Meine ToDo-Liste wird länger statt kürzer.

Gerade schraube ich auch noch schnell an einem kniffligen Stück html-Code, weil mein Programmierer nicht erreichbar ist. Oh Mann, muss man sich denn um alles selber kümmern…??

Zum Glück hat’s geklappt, aber zwischendrin klingelt dreimal das Telefon. Jedes Mal vergesse ich beinahe, woran ich gerade gearbeitet habe.

Und die komplexeren Aufgaben türmen sich vor mir auf wie die Schneeberge vor einem Schneeschieber.

Mein Kopf platzt gleich aus allen Nähten. Er dankt es mir, indem er anfängt, Dinge zu vergessen. Als erstes sind Namen dran. Die werden mal eben aus dem „Arbeitsspeicher“ gelöscht.

Dann breitet sich die Stress-Alzheimer weiter aus. Das bedeutet, ich werde auch noch langsamer, obwohl ich eigentlich Gas geben will.

Das ist nicht gerade erfreulich.

Kennst du das auch?

Wie du vielleicht weißt, bin ich sehr stark mit der buddhistischen Ethik verbunden und praktiziere und lese täglich das Lotus-Sutra. Und da habe ich mir mal wieder die Vier edle Wahrheiten und den Achtfachen Pfad vorgenommen. Sie können nämlich ganz enorm helfen, den Kopf wieder frei zu bekommen.

Aber zunächst mal: Was ist das überhaupt?

Vier Edle Wahrheiten:

1. Edle Wahrheit:

Das Leben des Daseinskreislauf ist letztendlich leidvoll, denn das Dasein besteht aus Unvollständigkeit und Unvollkommenheit.

2. Edle Wahrheit: 

Jedes Leiden hat eine Ursache. Die Ursache des Leidens ist Anhaftung. Die Anhaftung entsteht aus Gier, Hass und Verblendung, also Unklarheit.

3. Edle Wahrheit: 

Es gibt einen Weg, Leiden zu beenden. Wenn die Ursachen erlöschen, erlischt auch das Leiden. Erkennt man also die jeweilige Ursache eines leidvollen Zustandes, dann kann man das Leiden beseitigen.

4. Edle Wahrheit:

Der Achtfache Pfad führt zur Befreiung aus dem Leiden, denn er beinhaltet Empfehlungen für korrektes Denken und Handeln, was die Anhaftung auflöst:

  • Rechtes Verständnis
  • Rechtes Denken
  • Rechte Rede
  • Rechte Handlung
  • Rechter Lebenserwerb
  • Rechte Anstrengung
  • Rechte Achtsamkeit
  • Rechte Konzentration
Die vier edlen Wahrheiten
Foto: Hanne Demel

Und wie kriege ich durch diese 4 edlen Wahrheiten nun meinen Kopf frei?

Na pass mal auf:

Die 1. Edle Wahrheit – Leben ist Leiden: 


Alles, was ist, ist unvollständig und keinesfalls perfekt.

Egal, um was es geht, es wird immer mindestens zwei oder mehrere Seiten haben. Es wird immer unvollständig sein, weil es so was wie Perfektion gar nicht gibt.

Außerdem ist es unmöglich, jemals ganz „fertig“ zu werden. Alles verändert sich ständig.

Du brauchst also erst gar nicht versuchen, etwas perfekt hinzubekommen. Das wird nix. Wenn du 100 Prozent gibst und mit 60 bis 80 Prozent Ergebnis rauskommst, kannst du sehr zufrieden sein. Das sollte auch reichen, um Erfolg zu haben und glücklich zu sein!

Mit „100 Prozent geben“ meine ich nicht, dass du dich bis zum Anschlag stressen und angespannt durch deinen Tag laufen sollst. 100 Prozent zu geben bedeutet, deine Aufmerksamkeit zu 100 Prozent auf die eine Sache zu richten, die du gerade erledigst. Sonst nix.

Und auf diese Weise machst du ein Ding nach dem anderen. Unterbrechungen solltest du entweder akzeptieren oder dafür zu sorgen, dass du nicht unterbrochen wirst. Und vor allem: verschwende nicht zu viele Gedanken an gestern oder morgen!

Die 2. Edle Wahrheit – jedes Leiden hat eine Ursache: 


Viele Menschen haben riesige Ansprüche an sich selbst. Und in der Folge dann auch an andere. Hohe Ansprüche werden in der Regel enttäuscht.

Ein hoher Anspruch bedeutet, du willst nicht angreifbar sein. Oder am Ende über anderen stehen. Aus buddhistischer Sicht ist das eine Art von „Gier“.

Hinter dieser Art von Gier stehen persönliche Konzepte im Denken und Handeln. Sie machen dich aus und befeuern deine Erwartungen.

Erwartungen stammen aus sehr tiefen Gewohnheiten. Sie sind in der Regel in dein Unterbewusstsein eingegraben. Die meisten Leute hinterfragen diese auch nicht.

Erwartungen erzeugen deine Sicht auf die Welt und damit dein Lebensgefühl. Und da Erwartungen meistens nicht zu 100 Prozent erfüllt werden, erzeugen sie auch Enttäuschungen.

Gleichzeitig engen sie deinen Geist ein, ohne dass du das merkst. Du bist nicht mehr offen und kannst nicht sehen, was für Chancen du hast. Ein enger Geist leidet viel schneller als ein offener Geist.

Stell dir also immer die Frage, ob das alles gerade tatsächlich so sein muss, wie du dir das vorstellst. Räume die Möglichkeit ein, dass es auch anders sein könnte. So kannst du die „Gier“ eines zu hohen Anspruchs leichter loslassen.

Die 3. Edle Wahrheit – Leiden kann enden:


Um deine eigenen Konzepte zu erkennen, die für deinen Stress verantwortlich sind, brauchst du Ruhe und die Möglichkeit zur Selbstreflexion. Sonst bekommst du deinen Kopf nicht frei und kannst dich nicht sehen.

Und ohne Selbstreflexion kannst du in deinem Leben auch nichts verändern. Du wirst dann getrieben von irgendwelchen Umständen, aber du hast das Steuer nicht in der Hand.

Selbstreflexion ist die Fähigkeit, die uns Menschen von den Tieren unterscheidet. Indem du dich selbst beobachtest und auch hinterfragst, lernst du deine inneren „Strickmuster“ besser kennen.

Du weißt dann, warum du dich so fühlst, so handelst… Und du lernst, dich zu lenken und zu regulieren.

Vor allem aber kannst du Mitgefühl entwickeln, und zwar sowohl für dich selbst als auch für andere.

Mitgefühl ist ein sehr großer Schutz. Negative Situationen oder negative Menschen berühren und treffen dich dann nicht mehr so stark.

Also stelle dir für deine Selbstreflexion folgende Fragen:

  • Welche Ansprüche habe ich an mich selbst?
  • Was erwarte ich von anderen?
  • Wie muss die Welt sein, damit ich mich glücklich fühlen kann?

Wie du dir deine innere Ruhe und Gelassenheit bewahren kannst:

  • Wenn du den Anspruch hast, noch heute 30 Punkte von deiner To-Do-Liste abzuhaken, dann fühlst du dich am Abend schlecht, weil du nur 10 Haken hinbekommen hast. Nimm dir also weniger vor.
  • Wenn du von deinem Partner – sei es im Geschäft oder privat – mehr Aufmerksamkeit erwartest und sie nicht bekommst, bist du enttäuscht oder ärgerlich. Dann schenke stattdessen ihm oder anderen Menschen mehr Aufmerksamkeit.
  • Wenn du immer wieder über etwas nachdenkst, das dich geärgert hat, dann ruinierst du dir dein Lebensgefühl. Also denke nur an Dinge, die dich freuen und für die du dankbar bist. Alles andere verbanne aus deinen Gedanken.
  • Alles – deine Sicht auf die Welt, dein Lebensgefühl, dein Glück oder Unglück – entstehen in dir selbst und sind abhängig von deinem Denken. Deshalb kannst du – und nur du – diese Dinge verändern. Ändere und reduziere deine Bedingungen und Erwartungen.

Aber was beendet Leiden und hilft mir, meinen Kopf wieder frei zu bekommen?

Die 4. Edle Wahrheit – es gibt einen klaren Weg, um Leiden zu beenden:

Das ist der Achtfache Pfad.

Er beschreibt rechtes Denken und Handeln und die Konzentration auf die richtigen Dinge.

  • Wenn du dich darauf konzentrierst, dankbar zu sein und Wertschätzung zu schenken, erzeugst du in dir Zufriedenheit.
  • Wenn du darauf achtest, mit anderen respektvoll umzugehen, erzeugt das Respekt.
  • Wenn du darauf achtest, genau die Qualitäten im Umgang mit anderen an den Tag zu legen, die auch du dir wünschst, erzeugst du damit eine Resonanz da draußen. Mit der Zeit werden andere sich ähnlich verhalten. Und so weiter.

Das ist ethisches und menschliches Verhalten. Und auch emotionales Management.

Also nochmal: 

Gib anderen genau das, was du dir selbst wünschst! Dann vermehrst du diese Qualität in der Welt.

Wünschst du dir z. B. eine friedliche Welt, dann sei selber friedfertig.

Wünschst du dir mehr Aufmerksamkeit von anderen, dann wende dich anderen bewusster zu.

Da fällt mir ein Spruch ein, den mir schon meine Eltern beigebracht haben: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.“

Im Umkehrschluss bedeutet er auch: „Und was du willst, das man dir tu, das füge allen andern zu…! 😉

Zusammenfassung: Tipps für einen freien Kopf

  • Reflektiere, woran du anhaftest und lass das los.
  • Sei dankbar.
  • Nimm dir bewusst Zeit für die Dinge!
  • Erlaube dir, dass du Grenzen hast.

Kleine mentale Übung:

Stelle dir die unendlich Weite des blauen Himmels vor und öffne deinen Geist.

Lass dieses Gefühl der Weite in dich hineinströmen.

Lass alle Gedanken, die auftauchen, einfach weiterziehen, so wie die Wölkchen am Himmel, die entstehen und sich wieder auflösen.

Stell dir vor, dass all deine Konzepte und Erwartungen aus dir herausfließen und Leere hinterlassen.

Räume in deinem Kopf auf.

Dahinter entsteht tiefe Ruhe.

In dieser Ruhe erholt sich dein gestresstes Gehirn und deine Gesichtszüge glätten sich.

Sei der Mensch, von dem du glaubst, dass die Welt ihn jetzt gerade dringend braucht!

So wirst du entspannt, friedlich, glücklich und voller Mitgefühl durch deinen Alltag gehen.

Das wünsche ich dir von Herzen!

Ich unterstütze dich übrigens sehr gern dabei, deinen Kopf wieder freizubekommen und die Stress-Alzheimer zu verlieren. Wenn du dich leicht und frei fühlen willst, dann melde dich bei mir:

Schreib mir eine Mail!

Oder ruf mich an: 0931 – 2 90 71

Hanne Demel

Hanne Demel arbeitet seit 28 Jahren psychotherapeutisch und als Coach für Unternehmer. Ihr Schwerpunkt sind emotionale Themen. Sie lebt in Zell bei Würzburg.

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